LORENA RODENAS-MARTINEZ

TRANSFOR­MATIONS-­­­­­
GENE­RATIONEN –

AUS- UND WEITERBIL­­­DUNG

Als Betriebsrat haben wir die Möglichkeit, die Aus- und Weiterbildung in unserem Unternehmen aktiv mitzugestalten. Jährlich legen wir fest, welche Berufe zukünftig ausgebildet werden sollen. Diese Entscheidung ist von großer Bedeutung, da wir sicherstellen möchten, dass die Auszubildenden in zukunftsfähigen Berufen qualifiziert werden und qualitativ hochwertige Facharbeit leisten können.

Ein anderer wichtiger Aspekt unserer Mitbestimmung betrifft Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen. Bevor solche Maßnahmen umgesetzt werden und in Kraft treten, werden sie uns als Betriebsrat vorgestellt und wir müssen darüber abstimmen. Dabei prüfen wir sorgfältig, wer an diesen Maßnahmen teilnimmt und ob sie tatsächlich sinnvoll sind, um dem Wandel im Zuge der Transformation gerecht zu werden. Uns ist Transparenz bei der Auswahl dieser Maßnahmen äußerst wichtig.

Ich möchte drei Beispiele erzählen, die verdeutlichen, wie der Betriebsrat eine aktive Rolle bei der Gestaltung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen einnehmen kann.

Transformation der Berufsausbildung: Anpassung an den Wandel durch Qualifizierungsmaßnahmen und Neuausrichtung der Ausbildungsberufe

Die Opel Berufsausbildung hat bei uns lange Tradition. Hier wurden in den vergangenen Jahren unter anderem Zerspannungsmechaniker*innen und Werkzeugmechaniker*innen ausgebildet, da davon ausgegangen wurde, dass diese zukünftig in den entsprechenden Fachbereichen arbeiten würden. In den vergangenen Jahren wurden dann sowohl das Getriebewerk als auch der Werkzeugbau geschlossen. Daher wurden viele junge Menschen nach Beendigung der Ausbildung zum Teil nicht fachgerecht in den Produktionsbereichen eingesetzt.

Was haben wir unternommen? Als Betriebsrat haben wir die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zusammen mit der Geschäftsleitung initiiert, welche Qualifizierungsmaßnamen und den fachgerechten Einsatz dieser Jungfacharbeiter*innen regelmäßig prüft, damit sie ggbfs. auch in anderen Bereichen und Berufszweigen zum Einsatz kommen können.

Damit Auszubildende und junge Menschen nicht kalt von der Transformation erwischt werden, setzen wir uns für eine rechtzeitige Änderung der Berufsbilder, die im Unternehmen ausgebildet werden sollen, ein. Unter anderem entstehen neue Ausbildungssektoren für die Zukunft wie beispielsweise im Software-Bereich oder elektrifizierte Berufsbilder usw. Außerdem haben wir in diesem Zuge den Transformationsprozess unserer Kolleginnen und Kollegen begleitet, indem wir sie für Bereiche wie die zukunftsorientierte Batteriefertigung qualifiziert haben.

Arbeitsplätze in Zukunftsbereichen durch Qualifikation

Im Rahmen der Veränderung in der Automobilindustrie verschieben sich die benötigten Berufsbilder und Einsatzfelder von Kolleginnen und Kollegen bekanntermaßen. Deswegen setzen wir uns für geeignete Qualifizierungsmaßnahmen und somit der Nachbesetzung von Stellen ein. Beispielsweise ist hier eine Kooperation mit Universitäten im Software Bereich hervorzuheben, die wir aktiv eingefordert haben. So können wir Kolleginnen und Kollegen bei Versetzungen in Zukunftsbereiche wie Software- und Wasserstofffahrzeugbereiche unterstützen. Jobs verlagern sich durch den Wegfall von Verbrennungsmotoren zu neuen Geschäftsfeldern. Somit ändern sich auch intern Arbeitsplätze, wobei wir mit der Forderung nach Qualifizierungsmaßnahmen unterstützen, damit die Kolleginnen und Kollegen gut in den neuen Bereichen eingesetzt werden können.

Wir fordern also aktiv die Geschäftsleitung auf, Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten und unterstützen diese.

Transfergesellschaft mit Qualifizierungsmaßnahmen

Der Gesamtbetriebsrat hat sich dafür eingesetzt, dass es bei dem Wegfall von Facharbeitspositionen in Werkstattbereichen sozialverträgliche Lösungen für die Kolleginnen und Kollegen gibt und für den maximalen Erhalt von Arbeitsplätzen gekämpft. Dies schloss auch die Möglichkeit von Weiterbildungsprogrammen durch eine Transfergesellschaft mit ein. Wir fordern auch Qualifizierung in diesem Umfang und mit der gleichen Qualität für Kolleginnen und Kollegen, die im Unternehmen bleiben und innerhalb von Opel wechseln wollen. Unternehmerische Entscheidungen im Zuge der Transformationen können vom Betriebsrat nicht aufgehalten, jedoch im Sinne der Beschäftigten begleitet werden. Daher hat der Betriebsrat mit seinem Personalausschuss auch erreicht, dass Ersatzarbeitsplätze mit gleichen Arbeitsbedingungen und Löhnen für diejenigen zur Verfügung gestellt wurden, die keine Beschäftigung mehr in Facharbeitsbereichen hatten und im Unternehmen bleiben wollten. Wir unterstützen Kolleginnen und Kollegen bei Bewerbung auf interne Stellen, deren Arbeitsplätze perspektivisch wegfallen. Hierzu fordern wir auch Unterstützung bei Lohnausfällen, beispielsweise Schichtzulagen, während der Qualifizierung ein.

Qualifizierung innerhalb der Transformation ist wichtig für die Zukunft des Unternehmens. Bildung ist Zukunft. Und das Einzige, was teurer ist als Bildung, ist keine Bildung. Durch unsere Mitbestimmung tragen wir dazu bei, dass zukunftsfähige Berufe gefördert und Kolleginnen und Kollegen qualifiziert werden, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.