EIN GLOSSAR

„Change darf nicht darin bestehen zu sagen, ich schließe das eine Geschäftsfeld und entlasse die Mitarbeiter, eröffne dann das andere und stelle sie wieder ein.“

„Co-Management ist schon ein bisschen negativ behaftet. Wir hatten auch schon Betriebsratsvorsitzende und Geschäftsführer, wenn die zusammen durch die Halle sind, wusste man gar nicht, wer was ist.“

„Demokratie fängt bei mir in dem Moment an, wo OEMs nicht die Zulieferer knechten. Das muss schon ein Miteinander sein.“

„Es ist eben mitnichten so, dass es sich bei Gewerkschaft um irgendwie verrauchte Hinterzimmer handelt, wo ein paar dicke Männer sitzen mit Zigarren und dann irgendwie Dinge aushandeln.“

„Wir sind halt ein Beispiel dafür, dass nicht alles positiv ist bei so einer Transformation. Sondern bei uns hat das negative Auswirkungen. Das ist ein tarifgebundener Betrieb, der kaputt geht. Und die neu angesiedelten Betriebe werden alle nicht tarifgebunden sein.“

„Wenn wir darüber sprechen, die Mitarbeitenden und Arbeitnehmervertretungen einzubeziehen, müssen wir sämtliche Personengruppen berücksichtigen. Die Arbeit wandelt sich, ebenso wie die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen. Es ist wichtig, weiterhin an Familien, Alleinerziehende, Senior*innen, Personen mit Behinderungen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu denken. Dabei sollten wir auch andere Aspekte wie verschiedene Sexualitäten, Glaubensrichtungen oder Einschränkungen in Betracht ziehen.“

„Ja, Digitalisierung, Elektromobilität, Transformation bringen große Vorteile. Aber was das am Ende für denjenigen an irgendeiner Dreh- oder Schleifmaschine bedeutet – das ist das, was noch nicht so richtig in der Gesellschaft angekommen ist.“

„Die Betriebsverfassung ist in einer Dysbalance. Das ist letztendlich auch gewollt so, vom Gesetzgeber. Wir haben halt keine wirtschaftliche Mitbestimmung.“

„Für mich muss man im Hinblick auf die Transformationsplanung nicht nur den Nachhaltigkeitsgedanken bei Materialien oder Produktionsweisen wahren. Es geht auch um eine langfristige Betrachtung der Veränderungen. Es sollte regelmäßig ein Résumé gezogen werden, um die Fortschritte bei der Umsetzung, Umqualifizierung oder Umrüstung in den einzelnen Industriezweigen zu überprüfen. Wenn dann festgestellt wird, dass etwas nicht mehr in die richtige Richtung geht, müssen wir uns anpassungsfähig zeigen und unsere Ziele neu definieren, immer mit Blick auf die Zukunft.“

„Es gibt schon noch den Arbeiter, der mit Herzblut dabei ist. Aber das wird eben immer mehr genommen. Das ist eine Frage der Managementkultur, die hier einfach einsparen will. Ich glaube, die Menschen sind klug. Die erkennen das sehr schnell.“

„Weiterbildung war schon immer ein Kampf. Weiterentwicklung, Weiterbildung – nicht alle raus, die nicht qualifiziert sind, sondern die Leute qualifizieren, die vor Ort sind.“

„Das Bild von Gewerkschaft ist Solidarität. Viele Menschen stehen zusammen und halten zueinander. Und im Betriebsrat geht es darum, die Waage zwischen der Belegschaft und dem Arbeitgeber in Balance zu halten.“

„Das starke Bedürfnis nach Selbstbestimmung unter den Kolleginnen und Kollegen ist völlig berechtigt. Wir müssen es als Gewerkschaft aber auch hinkriegen, so etwas wie Selbstausbeutung Einhalt zu gebieten.“

„Wir sind hier in der größten Transformation der Automobilindustrie seit Erfindung des Selbstzünders. Diesen Wandel zur Elektromobilität und der Software mitzugestalten, und die Arbeitsbedingungen mitzugestalten, ist wahnsinnig erfüllend.“

„Wir sind ja Teil dieser Verkehrswende. Wir setzen schon weiter vorne an, bei uns hat die Transformation vom Verbrenner zum Elektroauto ja schon stattgefunden.“

„Für mich geht eine Transformation nur mit Vertrauen, und Vertrauen hat direkt mit Verstehen zu tun.“

„Für uns ist die Diskussion über den Wandel ein bisschen schwieriger zu greifen, weil wir ja keinen Wandel haben. Wir sind ein Neuanfang.“

„Ich finde wir als Gewerkschaft haben zumindest mal eine Idee von dem, was zukunftsfähig ist. Und dass das ganz bestimmt nicht das Beharren auf dem Hier und Jetzt ist.“